Drehfrucht / Kap-Primel (Streptocarpus): Pflege, Standort & Blütezeit
Diese hübsche Pflanze gehört zu der Familie der Gesneriengewächse (Gesneriaceae). Die Drehfrucht stammt aus Süd- und Ostafrika, Madagaskar, Thailand und Myanmar (Birma). In ihrer Heimat wächst die Pflanze am Boden von Gebirgswäldern. Ihren Namen hat die Drehfrucht, ihrer spiralig gedrehten Fruchtkapsel zu verdanken. Durch Kreuzung sind aus der Wildform viele verschiedene Hybriden entstanden. Hauptsächlich sind die in Zimmerkultur gehaltenen Pflanzen Vertreter der Sorten „Constant Nymph“ und „ John Innes“.
Merkmale
Die derben, primelähnlichen Blätter wachsen direkt aus dem Wurzelstock heraus und bilden eine Rosette. In der Rosette erscheinen straffe Stängel mit einzelnen oder auch zu mehreren zusammenstehenden Blüten. Diese Trichterblüten sind asymmetrisch und lang gestreckt. Sie erscheinen in allen Schattierungen von Weiß, Rot, Blau, Purpurn, Malvenfarben und Rosa und aber auch zweifarbig mit Zeichnungen im Schlund oder gekräuselten Rand. Aus den Blüten entstehen die spiralig gedrehten Samenkapseln. Diese sollte man entfernen, um die Bildung neuer Blüten zu fördern.
Die Sorte „Constant Nymph“ hat helle blau- malvenfarbene Blüten. Der Schlund ist mit dunklen Linien gezeichnet. Die Blütensorte „John Innes“ bringt Blüten in Blassrosa, Blau und Purpur hervor.
Die Drehfrucht kann 30 cm hoch und 45 cm breit wachsen.
Standort
Diese Pflanzen lieben einen hellen bis halbschattigen Platz ohne Sonne. Ideal wäre ein Standort an einem Ost – oder Westfenster mit normalen Zimmertemperaturen um 20 °C während der Sommer- und Herbstmonate. Auf keinen Fall möchte die Drehfrucht gedreht werden. Man sollte sie daher von Anfang an auf den richtigen Platz stellen. Von Oktober bis Februar braucht die Drehfrucht eine Ruhepause bei Temperaturen von 10 bis 12 °C. Ab März kann die Pflanze dann wieder wärmer gestellt werden.
Die Drehfrucht reagiert empfindlich auf Rauch. Bei zu warmen und zu kühlen Temperaturen und bei Zugluft beginnen die Blüten schnell zu welken.
Drehfrucht / Kap-Primel Pflege
Im Sommer sollten die Pflanzen gleichmäßig feucht gehalten werden. Zum Gießen verwendet man möglichst kalkfreies, zimmerwarmes Wasser. Es darf nur von unten gegossen werden. Nach einer halben Stunde wird dann das restliche Wasser, das noch im Untersetzer steht, abgegossen.Zwischen den Wassergaben sollte das Substrat leicht trocken werden. Es ist wichtig, dass kein Wasser in die Blattrosette gelangt, dadurch kommt es zu hässlichen Flecken auf den Blättern und zur Fäulnis der Pflanze. Von April bis Oktober benötigt die Drehfrucht eine wöchentliche Zufuhr von zusätzlichen Nährstoffen. Wichtig ist hier ein hoher Kaliumanteil. Im Sommer muss für eine indirekte Luftfeuchtigkeit gesorgt werden.
Ab Herbst kann die Blütezeit durch eine Zusatzbeleuchtung verlängert werden. Während der Wintermonate benötigen die Pflanzen einen kühleren und trockneren Standort. Im März nach der Winterruhe werden die Pflanzen in eine humose, lockere Erdmischung umgetopft. Dabei muss unbedingt für eine gute Drainage gesorgt werden. Sobald dann die Tage wieder länger werden, bilden sich die ersten Blüten.
Blütezeit
Die farbenprächtigen Blüten erscheinen von März bis September.
Vermehrung
Im Frühjahr kann eine Vermehrung durch Blattstecklinge erfolgen. Dazu werden die langen Blätter entlang der Mittelrippe geteilt und man steckt sie anschließend der nach Länge mit den Schnittflächen in ein Torf-Sand-Gemisch. Es ist eine Bodenwärme von 20 °C notwendig. Während der nächsten Wochen sollte eine Folie für gespannte Luft bei der Bewurzelung sorgen. Es bilden sich dann entlang dem Nerv meist mehrere Jungpflanzen.
Daneben ist auch beim Umtopfen die Teilung der Pflanzen möglich. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit einer Aussaat. Man kann den Samen in Abständen vom späten Winter bis zum Hochsommer aussäen. So erhält man ständig neue Jungpflanzen.
Krankheiten und Schädlinge
Es können Blattläuse auftreten.
Drehfrucht / Kap-Primel Zimmerpflanzen Tipp
Die Pflanzen müssen grundsätzlich einen geschützten Platz vor Zugluft und kalter Luft erhalten. Bei höheren Temperaturen stellt man den Pflanztopf in eine Schale mit nassen Steinen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Trocken gewordene Pflanzen können oft durch ein Tauchbad noch gerettet werden. Allerdings dürfen solche Pflanzen nicht noch zusätzlich mit einem Düngeguss geschwächt werden.
Richtig zur Geltung kommt die Farbe und dekorative Wirkung der Drehfrucht besonders in Gruppenarrangements.
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