Gesund und nachhaltig genießen mit regionalen Zutaten

Die globale Welt bringt es mit sich, dass wir heute die ganze Welt im Gemüseregal von Billa oder Spar zu Gast haben. Allerdings hat dieses Angebot auch Tücken: Es ist alles andere als umweltfreundlich, zu Lebensmitteln zu greifen, die buchstäblich eine Weltreise hinter sich haben, bevor sie in Österreich landen.

Bio Gemüse
Bio Gemüse © Pixabay SvenHilker

Bereits vor einigen Jahren hat der Verkehrsclub Österreich bemängelt, dass 20 Prozent aller Transportwege auf Nahrungsmittel entfallen. Über diese Berechnung berichtete auch „Der Standard“. Daran hat sich kaum etwas geändert. Bis heute gibt es in österreichischen Supermärkten Weintrauben aus Südamerika ebenso wie Orangen aus Argentinien, auch Fleisch und Käse gelangt aus den entlegensten Ecken der Welt in die Alpen.

Doch es gibt ein Umdenken: Schlagworte wie „regional“, „saisonal“ und „nachhaltig“ sind längst in den Köpfen der Menschen angekommen und sorgen für ein verändertes Einkaufsverhalten. Dazu gehört beispielsweise, dass immer mehr Menschen auf Fleisch, dessen Produktion ebenfalls zu den Klimasündern zählt, öfter mal verzichten. Sie bevorzugen stattdessen gesunde und ausgewogene Rezeptideen, bei denen Gemüse im Mittelpunkt steht.

Bewusster leben, auf Qualität setzen

Mittlerweile leben in Österreich rund 850.000 Vegetarier – also Menschen, die komplett auf Fleisch verzichten. Mit ein wenig Hintergrundwissen über gesunde, fleischlose Ernährung ist das auch kein Problem. Allerdings möchte nicht jeder auf sein gutes Stück Fleisch verzichten – und das muss auch gar nicht sein. Wichtig ist allerdings, dass man auch hier auf Qualität setzt. Ein saftiges Steak von heimischen Rindern und in der Region geschlachtet, hält den Klimaschaden gering. Dazu kommt, dass man dann sicher sein kann, auch wirklich gute Ware auf dem Teller zu haben.

Für den bewussten Umgang mit Lebensmitteln ist es wichtig, auch tatsächlich regional einzukaufen. Gerade Österreich bietet mit seinen zahlreichen Bauernläden ein breites Angebot. Hier kann man sich die Anbaumethoden und die Tierhaltung vor Ort anschauen und hat vor allem die Möglichkeit, wirklich knackfrisches Obst oder Gemüse oder gutes Fleisch und Geflügel zu bekommen.

Wichtige Kriterien für einen guten Bauernladen sind beispielsweise die Freilandhaltung für Hühner, der Weidegang für Rinder und der Freilandanbau für Obst und Gemüse. Denn Gewächshäuser haben auch in Österreich eine schlechte Klimabilanz. Dennoch sind selbst Produkte aus dieser Anbauform den weit gereisten Lebensmitteln vorzuziehen.

Den vollen Geschmack genießen

Denn eins steht fest: So verlockend Erdbeeren im Winter auch klingen mögen – eine Geschmacks-Explosion bieten sie nicht. Das ist auch kein Wunder: Lange Transportwege bringen es zwangsläufig mit sich, dass das Obst und Gemüse vom anderen Ende der Welt geraume Zeit in klimatisierten Kühlhäusern lagern. Genau dadurch aber geht viel Geschmack verloren. Dazu kommt, dass Gemüse und Früchte oftmals vor dem eigentlichen Reifezeitpunkt geerntet werden, damit sie nicht so schnell verderben. Auch das geht auf Kosten des Geschmacks. Im Gegensatz dazu warten Österreichs Bauern mit der Ernte, bis der optimale Zeitpunkt für Aroma und Nährstoffe erreicht ist – und das schmeckt man auch.

Es gibt also gute Gründe, regional und saisonal einzukaufen. Am besten gelingt das natürlich beim Bauernladen um die Ecke. Doch diese Möglichkeit haben Stadtbewohner nicht immer. Dennoch können auch sie umweltfreundlicher genießen. Dabei hilft zunächst ein Saisonkalender. Mit seiner Hilfe sieht man auf einen Blick, welche Gemüse- und Obstsorten aktuell in Österreich geerntet werden und kann zielgerichtet einkaufen.

Darüber hinaus sollte man den Wochenmarkt dem Supermarkt vorziehen. Einen solchen Markt gibt es in jeder österreichischen Stadt – manche nur einmal in der Woche, andere sogar öfter. Hier bekommt man nicht nur Gemüse und Früchte, sondern auch regional produzierte Milchprodukte, Fleisch und Fisch aus heimischen Gewässern.

Eine Alternative zu Wochenmarkt und Bauernladen ist es, regionale Lebensmittel im Netz zu bestellen. Mittlerweile gibt es in ganz Österreich zahlreiche Anbieter für diese Form des Online-Versands.

Als Stadtbewohner kann man sich auch durchaus überlegen, ob man nicht – vielleicht zusammen mit der Hausgemeinschaft oder Freunden – einen Kleingarten mietet und dort selbst anbaut. Dort kann man von Kartoffeln bis Möhren so ziemlich alles ziehen, was frischen Geschmack auf den Teller bringt. In einem Kleingarten kann man sogar noch mehr für die Umwelt tun: Ein naturbelassener Wildrasen beispielsweise bietet ökologischen Raum für Schmetterlinge oder Bienen.

Regional und saisonal einkaufen hat unterm Strich gleich mehrere Vorteile: Zunächst mal schmeckt es einfach besser als die Massenware aus Übersee. Dann schont man dadurch die Umwelt und unterstützt nicht zuletzt durch diese Form des Einkaufs auch die lokalen Landwirte. Das gilt vor allem für Biobauern, die alternative Wege in der Landwirtschaft beschreiten. Auf dieser Website kann jeder Konsument anhand einer interaktiven Karte herausfinden, wo sich in seiner Nähe Biohöfe befinden. Auch das macht den umweltbewussten Einkauf leichter.

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