Düngerlager für die Landwirtschaft bauen

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Düngerlager
Effizienter Getreideanbau, er ist in der heutigen Zeit ohne eine positive Beeinflussung der Bodenbeschaffenheit und des Pflanzenwachstums schlicht weg nicht mehr denkbar und so zählen Düngemittel in der Getreideerzeugung zu den unverzichtbaren Bestandteilen des landwirtschaftlichen Alltags. Ob klassische Landwirtschaft oder ökologische Bewirtschaftung der eigenen Felder, Düngemittel sind nötig um ein bestmögliches Ernteergebnis erzielen zu können.

Düngemittellager – unverzichtbares Lagergebäude für Dünger

In der heutigen Zeit ist eine effiziente und somit maximale Ertragssteigerung in allen Bereichen der Landwirtschaft unausweichlich. Will ein Landwirt seinen Hof wirtschaftlich betreiben, so ist er darauf angewiesen bestmögliche Leistungen zu günstigsten Konditionen zu erzielen. Bezogen auf den Getreideanbau bedeutet dies, dass jedes einzelne Feld einen maximalen Ertrag liefern muss, um aus ökonomischen Aspekten heraus erfolgreich bewirtschaftet werden zu können. Ein Düngerlager ist unverzichtbar:
  • Für Landwirte im Bereich der Getreide-, Obst- und Gemüseproduktion.
  • Für Landwirte die effiziente Arbeitsprozesse für eine Ertragsmaximierung bevorzugen.
Um diese Wirtschaftlichkeit allem voran in der Getreideerzeugung zu erzielen, ist der Einsatz von Düngemitteln und somit die korrekte Lagerung der Düngemittel unverzichtbar. Denn unabhängig davon, ob es sich nun um einen klassischen landwirtschaftlichen Betrieb oder aber einen Bio-Betrieb handelt, das eigene Düngerlager bietet in der heutigen Zeit vielen Landwirten eine breite Palette an Vorteilen. Die nicht selten langen Wege zum Zwischenhändler werden im landwirtschaftlichen Alltag unnötig, die eingelagerten Düngemittel können bedarfsorientiert und flexibel zu jeder Tageszeit aufgenommen werden und die Arbeit kann ohne zwingender Pausen für den Einkauf der Düngemittel erfolgen. Doch für all diese Vorteile gilt es ein eigenes Düngerlager einzurichten und hierbei gibt es so manchen Aspekt und nicht selten sehr umfangreiche Rahmenbedingungen gleichermaßen zu beachten wie auch zu erfüllen.

Lagerung von Düngemitteln – rechtliche und sicherheitsrelevante Aspekte

Um Dünger korrekt zu lagern, bedarf es einem Lagergebäude, das den besonderen Anforderungen der Düngemittellagerung gerecht wird. Wichtige allgemeine Aspekte, aber auch rechtliche und sicherheitsrelevante Anforderungen und Rahmenbedingungen müssen erfüllt werden, um die Einlagerung von Dünger auf dem eigenen Hof zu ermöglichen.

Grundlegende Anforderungen an die Lagerung von Düngemitteln

Zu den grundlegenden Anforderungen der Düngemittellagerung zählen in jedem Fall die Organisation und Verwaltung aller Lagerabläufe. Es geht nicht nur darum, ein Düngemittel in einer Box oder einem Silo zu lagern, sondern auch diese Lagerung so zu gestalten, dass sie möglichst effiziente und ergonomische Arbeitsabläufe ermöglicht. Was wäre auch ein Lager, das schwer erreichbar ist oder nur mit viel Aufwand nutzbar wäre? Wichtige allgemeine Anforderungen an die Düngerlagerung sind:
  • Eine Lagerform die dem Düngemittel und seinen Anforderungen entspricht.
  • Eine saubere und klar getrennte Lagerung von unterschiedlichen Düngemitteln.
  • Eine Lagerorganisation die eine schnelle und effiziente Lagernutzung ermöglicht.
Doch auch Aspekte wie eine funktionelle Lagerung sind wichtig. Manche Düngemittel müssen trocken und / oder gut belüftet gelagert werden. Andere verlieren bei direktem und dauerhaften Kontakt mit Luft ihre Wirkung und wieder andere müssen aufgrund ihrer flüssigen Konsistenz entsprechend gelagert werden. Man sieht, die allgemeinen Anforderungen an die Lagerung von Düngemitteln sind stark von deren Art und Beschaffenheit abhängig. Doch eines gilt für die korrekte Lagerung von Dünger immer, eine saubere und klar getrennte Lagermöglichkeit muss gegeben sein. Denn Düngemittel sind chemische Substanzen, die mit ihrem Umfeld reagieren und somit bei nicht sachgemäßer Lagerung schnell an Wirkung und somit Nutzen verlieren können.

Rechtliche Rahmenbedingungen für die Lagerung von Dünger

Aus rechtlicher Sicht ist die Lagerung von Dünger jedweder Art in Österreich durch das sogenannte Düngemittelgesetz aus dem Jahre 1994 sowie durch die Düngemittelverordnung aus dem Jahre 2004 geregelt. Diese beiden rechtlichen Grundlagen geben grundsätzlich vor, wann in Österreich welche Form von Düngemittel auf welche Art und Weise transportiert, gelagert und verwendet werden darf. Jedoch gibt es weitere Verordnungen und Gesetzesgrundlagen, die im Zuge eines Düngerlagers in jedem Fall beachtet werden sollten. Hierzu zählen mitunter diverse EU-Verordnungen mit direktem Bezug zur Landwirtschaft oder landwirtschaftlichen Nutzung von Chemikalien wie auch wichtige Sicherheitsverordnungen, zum Schutz am Arbeitsplatz. Somit ergibt sich eine Vielzahl an unterschiedlichsten rechtlichen Rahmenbedingungen, die im Zuge der Düngerlagerung beachtet werden müssen. Zu den wichtigsten rechtlichen Grundlagen zählen:
  • Das Düngemittelgesetz von 1994
  • Die EG-Düngemittel Verordnung (EG Verordnung Nr. 2003/2003)
  • Die Düngemittelverordnung vom 1. Februar 2004
  • Die Novelle der Düngemittelverordnung von 2010
  • Die Novelle 2010, BGBl. II Nr. 162 (Biogasgülle)
Ein wichtiges Kernelement der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Betreibung eines Düngerlagers sind allem voran die chemischen Besonderheiten diverser Düngemittel. Denn unabhängig von der Art und Zusammenstellung moderner Düngemittel, stellen diese in der Regel eine Chemische Verbindung dar, die mit ihrem direkten Umfeld reagieren kann. Je nach Reaktionsmöglichkeit werden Düngemittel kategorisiert und hinsichtlich der sicheren und ordnungsgemäßen Lagerung klassifiziert. Im europäischen Raum werden alle verfügbaren Düngemittel für den landwirtschaftlichen wie auch privaten (Garten) Bereich in 4 Gruppen unterteilt.
  • Gruppe A - explosionsfähige Düngemittel
  • Gruppe B – zur Selbstunterhaltenden, fortschreitenden thermischen Zersetzung fähige Düngemittel
  • Gruppe C – Düngemittel der Kategorie „Np, NK- und NPK Dünger aus deutscher Herstellung
  • Gruppe D – Düngemittel der Kategorie Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösungen
Je nach Gruppierung und weiterer Klassifikation gibt das Düngemittelgesetz vor, wie und wo welche maximalen Mengen Düngemittel gelagert werden können. Die starken und strengen Regulierungen hinsichtlich der Lagerung von Dünger sind im Übrigen eng mit weiteren Anforderungen an die korrekte Düngerlagerung gebunden. Den nicht nur die chemischen Besonderheiten und deren Einwirkung auf die Natur machten eine klare Regelung der Lagerung nötig, nein auch die Gefahren für die Umwelt, den Menschen oder aber die Gebäudesubstanz schufen die Notwendigkeit moderner Lagerrichtlinien und Schutzvorkehrungen.

Sicherheitsrelevante Aspekte für die Lagerung von Dünger

Neben der rechtlichen Grundlage, für die korrekte Lagerung von Düngemitteln aller Art gilt es jedoch, auch sicherheitsrelevante Aspekte zu beachten. Allem voran im Hinblick auf die potenziell schädliche Wirkung moderner Dünger sowie der Gefahren, die im Umgang mit eben diesen Stoffen bestehen, ist es wenig verwunderlich, das die Anforderungen an ein Düngerlager entsprechend hoch sind. Die Sicherheit für Mensch, Tier aber auch Gebäude muss immer gewährleistet sein. Wichtige Aspekte der Düngerlagerung sind mitunter:
  • Ein modernes Belüftung- und Entlüftungssystem.
  • Eine Temperatur- und Drucküberwachung für Innensilos mit Flüssigdüngemitteln.
  • Die saubere, artenreine und vorschriftsgemäße Lagerung der einzelnen Düngemittel.
  • Die Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen hinsichtlich der Brandsicherheit des Düngerlagers.
  • Die Einhaltung aller Umweltschutzmaßnahmen in und um den gesamten Lagerbereich.
Um Düngemittel aller Art sicher und vor allem qualitativ hochwertig zu lagern, gilt es eine Lagerform zu wählen, die dem grundsätzliche Nutzen entspricht und zudem die Möglichkeit bietet, die Lagerkonditionen an das gelagerte Gut anzupassen. So bedarf es mehr als einem Lagergebäude, in dem die Düngemittel zum Beispiel in Form eines Schüttlagers eingelagert werden können. Flüssige und trockene Dünger müssen einerseits voneinander getrennt artenrein gelagert werden können. Darüber hinaus ist es nötig, die Lagervoraussetzungen der einzelnen Düngemittel zu erfüllen, um so zum einen die Sicherheit im Umgang mit dem Dünger zu gewährleisten und zum anderen die Qualität der Düngemittel nicht zu schmälern. Denn ja eines sollten Landwirte niemals vergessen, Düngemittel können an Effizienz verlieren, wenn sie falsch gelagert werden. Im Zuge der Einlagerung von Düngemittel müssen zudem:
  • Erhöhte Brandschutzvorkehrungen getroffen werden.
  • Das Grundwasser / das Erdreich vor einer etwaigen Kontamination geschützt werden.
  • Bei stark explosiven Düngemitteln zusätzliche Schutzvorkehrungen gegeben sein.
Wichtige Aspekte rund um die sichere und hochwertige Lagerung von Dünger sind somit mitunter neben einer Möglichkeit die einzelnen Stoffe artenrein einzulagern auch ein ausreichendes Belüftungssystem. Darüber hinaus können bei manchen Düngemitteln weitere Sicherheitsaspekte wie eine automatische Temperatur- und Druckmessung erforderlich sein. IN einem Düngerlager für flüssige wie auch trockene Düngemittel ergibt sich so schnell einmal ein Gebäudegrundriss, der durch mehrere Lagermöglichkeiten in Form von Lagerkästen, Innensilos, Schüttlagern oder ähnlich Lagerformen besticht.

Kontrollen und Behörden – Gewährleistung der rechtlichen Vorschriften

Für die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und Rahmenbedingungen bezogen auf Sicherheit, Umweltschutz und rechtlich korrekte Nutzbarkeit ist in Österreich gemäß des, mit 1994 zuletzt ratifizierten, Düngemittelgesetzes das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft sowie alle hierfür nötigen Kontrollinstitutionen zuständig. Grundsätzlich gilt, dass die Einhaltung der Rahmenbedingungen bereits in der Planungsphase eines Düngerlagers durch die Behörden erstmalig überprüft wird und zudem jederzeit eine Kontrolle durch die zuständigen Behörden erfolgen kann. In der Praxis erfolgen Überprüfungen im laufenden Betrieb jedoch nur dann, wenn den Behörden relevante Mängel und Verstöße gegen die Vorschriften und Regulierungen bekannt werden und / oder es zu Störfällen aufgrund nicht sachgemäßer Lagerung im Düngerlager gekommen ist.

Eigenlagerung vs. Bedarfsorientierter Kauf – Gründe für und gegen das eigene Düngelager?

In Anbetracht all der vielen Auflagen und Rahmenbedingungen, die es im Zuge einer Düngerlagerung auf dem eigenen Hof zu beachten gilt, stellt sich nicht selten die Frage, ob ein eigenes Düngerlager überhaupt wirtschaftlich und somit nötig ist. Immerhin gibt es die Alternative, den Dünger bedarfsorientiert von Zwischenhändlern zu beziehen und somit die Lagerung auf dem eigenen Hof zu umgehen. Was also spricht für ein Düngerlager und wann lohnt sich dieses aufgrund seiner hohen Investitions- und Betriebskosten eher weniger?

Für das eigene Düngerlager spricht…

Ein eigenes Düngerlager lohnt sich grundsätzlich immer dann, wenn die Anbaufläche entsprechend groß ist und die benötigte Düngermenge nur durch mehrere Fahrten zum Händler oder Zulieferer aufgenommen werden kann. Diese Fahrten verzögern den Arbeitsprozess und schaffen nicht selten spürbare Mehrkosten für Standzeiten und Fahrtkosten. Ist der Bedarf an Düngemittel also entsprechend groß, um diesen nicht mittels weniger Fahrten abzudecken, so kann sich ein eigenes Düngerlager in jedem Fall binnen kurzer Zeit wirtschaftlich lohnen. Zudem bietet ein Düngerlager die Möglichkeit, flexibel auf den individuellen Düngebedarf zu reagieren und das exakt wann und in welcher Menge es nötig ist. In Verbindung mit Sperrfristen und maximal zulässigen Düngemaßnahmen ergibt sich so eine maximale Wirkung der Versorgung von Pflanzen mit nötigen Nährstoffen und wachstumsfördernden Inhaltsstoffen.
  • Volle Kostenkontrolle im Bereich Düngemitteleinkauf.
  • Flexible und zügige Arbeitsmaßnahmen möglich (keine Wartezeiten im Düngeprozess).
  • Bei großen Anbauflächen bis zu 25% Zeitersparnis im gesamten Arbeitsablauf möglich.

Gegen eine eigene Lagerung im Düngerlager spricht…

Da ein Düngerlager in der Anschaffung, dem Aufbau wie auch im laufenden Betrieb erhebliche Kosten verursacht, zeitgleich jedoch Düngemittel beständig im Preis fallen, ist ein eigenes Düngemittellager nicht für jeden Betrieb von Vorteil. Allem voran kleine Landwirtschaften oder aber sogenannte Bio-Höfe sind in der Regel besser damit beraten, auf eine Kooperation mit einem Zulieferer zurückzugreifen. Denn bei einem vergleichsweise geringen oder normalen Düngemittelbedarf stehen die Kosten eines eigenen Lagers in keiner Relation mit der Ersparnis, die durch reduzierte Fahrtwege und bestmögliche Einkaufszeiträume erwirtschaftet werden kann.
  • Die hohen Anschaffungs- und Betriebskosten des Lagers.
  • Nicht gegebene Wirtschaftlichkeit bei kleinerem Düngemittelbedarf.

Düngerlager – vom Bau bis zum laufenden Betrieb

Wurde die Entscheidung für ein eigenes Düngelager getroffen, so gilt es, den Bau korrekt vorzubereiten und zu planen. Grundsätzlich gilt, dass aufgrund der geltenden baurechtlichen wie auch allgemein rechtlichen Rahmenbedingungen der Bau eines Düngerlagers niemals ohne professionelle Planung erfolgen kann. Neben statischen Aspekten und individuellen Wünschen und Anforderungen sind es allem voran die sicherheitsrelevanten Aspekte, die eine professionelle Bauplanung zwingend erfordern. So also beginnt der Bau eines eigenen Düngerlagers wie immer bei der Entscheidung für diese Investition und der Abklärung der grundsätzlichen Bedürfnisse und hofeigenen Anforderungen. Noch bevor Sie ein Planungsbüro oder aber einen der vielfältigen Dienstleister für die Planung und den Bau eines Düngemittellagers beauftragen sollen Sie sich folgende Fragen stellen:
  • Welcher konstante Düngemittelbedarf besteht?
  • Wie viele unterschiedliche Düngemittel werden benötigt?
  • Welche Form von Düngemittel (Flüssig, Trocken) wird verwendet / benötigt?
Anhand dieser einfachen Grundwerte kann der eigentliche Bedarf der Landwirtschaft zumindest grob bemessen werden. Von Vorteil ist es zudem, den Verbrauch der letzten Jahre als Grundlage für die Berechnung des Bedarfs heranzuziehen. Anhand dieser Informationen kann nun im nächsten Schritt die professionelle Planung des Düngelagers in Angriff genommen werden.

Die Bauplanung – von den ersten Skizzen bis zur Baubewilligung

Um ein Düngerlager professionell planen zu können, bedarf es entweder einem entsprechenden Architekten oder Planungsbüros oder aber eines Baudienstleisters, der einen entsprechenden Service anbietet. Da die Planung und der Bau für landwirtschaftliche Gebäude bestenfalls über einen Partner erfolgt, empfiehlt es sich klar einen der marktführenden Anbieter für Düngemittelager und weitere landwirtschaftliche Gebäude zu nutzen. Hier erhält man den umfassenden Service, Planung, Bewilligung und Bau und muss somit weder unnötige Kosten noch unnötig viel Zeit investieren. Die Bauplanung eines Düngerlagers erfordert:
  • Eine professionelle Bauplanung inkl. Planung der sicherheitsrelevanten Aspekte.
  • Eine Berücksichtigung der für die Lagerung geplanten Düngemittel sowie deren Besonderheiten.
  • Die Berücksichtigung aller für das Bundesland geltenden Vorschriften und Rahmenbedingungen für die Lagerung und Verwertung von Düngemitteln.
Im Zuge der Planung werden zunächst der exakte Bedarf und die bestmögliche Gebäudeform ermittelt. Im Anschluss nimmt die Bauplanung Form an. Grundrisse werden erstellt, wichtige Voraussetzungen kalkuliert und ermittelt und am Ende steht der Baubewilligungsprozess, der je nach Bundesland und Bauumfang einige Tage bis Wochen in Anspruch nehmen kann. Allem voran die Berücksichtigung der vielen Sonderauflagen für die Lagerung von Düngemitteln ist es hierbei, die eine professionelle Bauplanung unverzichtbar gestalten. Denn ein Laie wird letztlich niemals alle nötigen Maßnahmen und Besonderheiten beachten und korrekt umsetzen können, um so die benötigte Baubewilligung (die im Übrigen selbst für kleine Varianten des Düngerlagers nötig ist) erhalten. Sobald die Baugenehmigung von den zuständigen Behörden erteilt wurde kann der Bau in Form eines klassischen Mauerbaus, einer Hallenkonstruktion oder aber eines Fertigteilbasierten Gebäudes beginnen.

Die Bauphase – das Düngerlager nimmt Form an

Sind alle Planungsphasen abgeschlossen, steht die Bauphase bevor. Natürlich musste bereits im Vorfeld der Bauplanung die Entscheidung für eine besondere Bauweise und Bauform getroffen werden und so unterscheiden sich die Bauphasen klassischer Düngerlager nicht nur anhand der Lagergröße, sondern auch der Lagerbauweise. Grundsätzlich gilt, dass ein Düngerlager durchaus mithilfe eines modernen Fertigteilkonzeptes erbaut werden kann. Ist dies gewünscht, kann nach Fertigstellung der nötigen Fundamentarbeiten ein Düngerlager binnen weniger Stunden / Tage (abhängig von Größe des Lagers) erbaut werden. Klassischerweise werden Düngerlager jedoch nach wie vor entweder gemauert oder aber in einer modernen Kombination aus klassischer Bauweise und Fertigteilaspekten erbaut. Die Bauphase eines Düngerlagers besteht aus:
  • Den Arbeiten an Fundament und Versorgungsleitungen.
  • Dem eigentlichen Bau des Düngerlagers.
  • Der Abnahme des Lagers und dessen rechtlicher Sicherheitsaspekte durch die zuständige Baubehörde.
Ist der Bau abgeschlossen, muss, unabhängig von der Größe und Bauform des Lagers, dessen Nutzbarkeit durch das zuständige Bauamt bestätigt werden. Hierfür wird eine sogenannte amtliche Bauabnahme nötig, die allem voran die rechtlichen Rahmenbedingungen und sicherheitsrelevanten Aspekte betrachtet. Nur ein Düngerlager, das allen rechtlichen Anforderungen entspricht, wird durch das zuständige Bauamt abgenommen und somit für die Nutzung freigegeben. Eine Nutzung vor der Freigabe ist nicht empfehlenswert, da diese hohe Verwaltungsstrafen und Bußgelder nach sich ziehen kann.

Kosten und Finanzierung eines Düngerlagers

Landwirtschaftliche Gebäude, und Düngerlager im Speziellen, stellen einen durchaus beachtlichen Investitionswert für jeden landwirtschaftlichen Betrieb dar. Denn der vielseitigen Aspekte dieser besonderen Gebäudeform ist der Bau eines Düngemittellagers in der Regel mit Anschaffungskosten verbunden, die bei kleinen Lagerformen bereits bei über 25.000 Euro liegen. Je nach Größe, Ausstattung und technischer Besonderheiten kann ein Düngemittellager jedoch auch schnell einen sechsstelligen Anschaffungswert ausmachen. Die Kosten eines Düngerlagers sind abhängig von:
  • Der Größe des Lagers
  • Der nötigen Baukosten für Fundament, Lager und Lagerumfeld
  • Der Ausstattung des Lagers inkl. aller Sicherheitsvorkehrungen
In Anbetracht der hohen Baukosten ist für viele Landwirte eine Finanzierung unverzichtbar, wenn es gilt, ein eigenes Düngerlager zu bauen. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass eine Fremdfinanzierung über klassische Anschaffungskredite durchaus übliche Praxis sind. Jedoch sollte jeder Landwirt bedenken, dass zumindest ein Eigenkapitalswert von rund 20% der gesamten Baukosten in jedem Fall gegeben sein sollte, um die Finanzierung des Lagers nicht zur finanziellen Belastung werden zu lassen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, trotz Rekordtiefstzinsen Angebote zu vergleichen und so die bestmögliche Finanzierung zu finden. Möglichkeiten den Bau zu finanzieren sind mitunter:
  • Eine Finanzierung mittels Eigenkapital und Förderungen von Land, Bund oder EU.
  • Finanzierung mit Fremdkapital in Verbindung mit Förderungen von Land, Bund oder EU.
Zu Finanzierungsmöglichkeiten über Banken und Kreditinstituten gibt es natürlich noch zahlreiche Förderungen, die über das Land, den Bund oder aber die Europäische Union ermöglicht werden. In regelmäßigen Abständen informiert das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft über aktuelle Fördermöglichkeiten im Bereich des Ausbaus wie auch Umbaus landwirtschaftlich genutzter Gebäude und Einrichtungen. Wer sich frühzeitig informiert und alle Anforderungen und Voraussetzungen kennt, kann so den Bau des Düngemittellagers dank Fördermittel spürbar günstiger gestalten.

Häufige Fragen und Antworten zum Düngerlager

Gibt es Förderungen für den Neubau eines Düngemittellagers?

Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichsten Förderungen, die im Zuge eines Neu- oder Umbaus eines Düngerlagers in Anspruch genommen werden können. Detaillierte Informationen zu aktuellen Förderungen und deren Verfügbarkeit können bei den entsprechenden Stellen (zum Beispiel dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft) erfragt werden.

Kann Dünger in einem Lager ohne Qualitätsverlust langfristig gelagert werden?

Die maximale Lagerzeit von Düngemitteln ist produktabhängig. Ähnlich der Lagerung von Lebensmitteln ist es somit produktabhängig, wie lange Düngemittel unter bestimmten Voraussetzungen ohne Qualitätsverlust gelagert werden können. Informationen zur korrekten Lagerung und Qualitätssicherung können den Datenblättern der Hersteller entnommen werden.

Kann ein Düngerlager auch gemeinschaftlich genutzt werden?

Grundsätzlich sind gemeinschaftliche Nutzungen von landwirtschaftlichen Gebäuden nicht nur möglich, sondern auch vielerorts gängige Praxis. Jedoch gilt es, bei einer gemeinschaftlichen Nutzung ggf. die dafür bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen zu beachten.

Warum benötige ich für eine dauerhafte Lagerung von Dünger ein besonderes Lager?

Die Notwendigkeit eines Düngerlagers ergibt sich aus der chemischen Besonderheit von Düngemitteln und deren potenziellen Risiken für die Umwelt wie auch den Menschen. Herkömmliche Lagergebäude verfügen in der Regel nicht über die nötigen Voraussetzungen um Düngemittel korrekt und den Rahmenbedingungen entsprechend aufzubewahren, wodurch ein Düngerlager nötig wird, wenn Düngemittel dauerhaft auf dem eigenen Hof gelagert werden sollen.

Wann lohnt sich ein eigenes Düngemittellager?

Wann ein Düngerlager wirtschaftlich sinnvoll ist, ist von zahlreichen Aspekten abhängig. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass der Verbrauch an Dünger je Jahr und die damit anfallenden Kosten für die Beschaffung und den Transport wichtige Indikatoren für die Bedarfsermittlung darstellen. Letztlich muss jedoch jeder Landwirt selbst wissen, ob ein Düngerlager einen wirtschaftlichen Vorteil (eine Ersparnis) zur Fremdlagerung darstellen würde. Weiterführende Informationen

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