Photovoltaik – Kosten und Förderungen in Österreich

Österreich ist auf dem Weg zu einer möglichst klimaneutralen Energieversorgung und hat sich deshalb das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2030 Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Photovoltaik-Anlagen erlangen damit fundamentalen Stellenwert in der österreichischen Stromversorgung.

Kosten für die Anschaffung einer PV-Anlage

Wer über die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage nachdenkt, beschäftigt sich meist ausführlich mit den damit verbundenen Kosten. Die Frage, wie hoch die Kosten für eine Photovoltaik in Österreich sind, kann nicht pauschal beantwortet werden. Die Kosten sind von mehreren Faktoren abhängig:

· Flächengröße

· Leistungsbedarf

· Stand der Technik

Die Fixkosten einer Photovoltaik-Anlage fallen in Relation zur steigenden Größe. Hier ein Beispiel: Bei einer kleinen Halle mit einer Dachfläche von 10x40 Meter kann eine PV-Anlange mit rund 40 kWp installiert werden. Die Solarmodule bilden den größten Kostenfaktor – bei einer Anlage mit guter Qualität muss mit etwa 35.000 Euro für diese Größe gerechnet werden. Benötigt wird ebenfalls ein Wechselrichter. Die dafür anfallenden Kosten belaufen sich auf grob 200 Euro pro installierter Kilowatt Leistung und machen ca. 10-15% der Gesamtkosten aus. Die Montage und die Installation sind meist einfacher und daher auch preiswerter als bei Wohngebäuden, da die Anforderungen an die Wärmedämmung geringer sind. Damit kommt man auf fixe Kosten von ungefähr 60.000 Euro. Dabei entfallen etwa 85% für die Anschaffung der Komponenten und 15% für die Montage.

Kostenbeispiel für 40 kWp Photovoltaik-Anlage

Komponente

Kosten

Solarmodule

35.000 Euro

Wechselrichter

6.000 - 9.000 Euro

Montagesystem (Verkabelung)

6.000 Euro

Montage & Elektroinstallation

13. 000 Euro

Gesamtkosten

60.000 Euro

Für solch große Investitionen braucht man auch die entsprechenden Finanzmittel. Meist muss man dafür zu einem Kredit greifen. Mit welchen Rahmenwerten man in die Verhandlung mit der Bank gehen solle, welche Kreditlaufzeit ideal ist und welche Bank in Österreich die besten Kredite anbietet – das finden Sie ganz unkompliziert mit einem online Kreditrechner heraus.

Laufende Kosten für eine Solaranlage

Die laufenden Kosten einer PV-Anlage werden grundsätzlich von drei Positionen bestimmt. Insgesamt kann mit etwa 300 Euro im Jahr gerechnet werden.

· Wartung und Reinigung: Wir empfehlen, direkt bei der Montage einen Wartungsvertrag mit jemandem vom Fach abzuschließen, der die Anlage jährlich oder jedes zweite Jahr reinigt und instand hält. Dafür können grob 200 Euro pro Wartung angenommen werden.

· Versicherung: Photovoltaik-Anlagen können auch gegen Umwelteinwirkungen wie Schäden durch Sturm, Hagel, Feuer oder Schneedruck versichert werden. Je nach Tarif muss hier mit Kosten zwischen 50 und 200 Euro jährlich gerechnet werden.

· Zählermiete: In der Regel ist auch eine Zählermiete an den Stromnetzbetreiber zu bezahlen, die zwischen 30 und 50 Euro im Jahr kostet.

Photovoltaik: Welche Förderungen gibt es?

Die generellen Fördermodelle für PV-Anlagen

International gesehen haben sich vier Fördersysteme für Photovoltaik etabliert:

1. Investitionszuschüsse: Diese orientieren sich entweder an der Erzeugungsleistung oder an den Investitionskosten der Photovoltaik-Anlage.

2. Preisbasierte Einspeisevergütungen: Diese Einspeisevergütungen ins Stromnetz liegen über dem Marktpreis.

3. Preisbasierte Prämien: Es gibt Prämien, bei denen bei der Einspeisung ins Netz Zuschläge auf den Marktpreis ausbezahlt werden.

4. Mengenorientierte Ausschreibungen: Hier wird die zu erreichende Menge an erneuerbarem Strom festgelegt und dann auktioniert.

Fördermodelle für Photovoltaik in Österreich

In Österreich werden aktuell Einspeisevergütungen und Investitionszuschüsse vergeben. Insgesamt gibt es in Österreich über 100 verschiedene Photovoltaik-Förderungen. Aber es ist zum Glück nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick erscheint. Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen übersichtlich zusammengefasst:

Auf Bundesebene

Der Staat Österreich fördert Photovoltaik-Anlagen auf zwei Arten: Per Investitionszuschuss in der Höhe von 20-30% und per Tarifförderung für den Strom, der eingespeist wird. Die relevantesten Förderstellen in Österreich sind:

· OeMAG: Für Photovoltaik-Anlagen ab 5 kWp relevant. Diese Förderung ist eine Kombination aus einem Einmalzuschuss für PV-Anlagen über 250 €/ kWp und einer Einspeisevergütung von 7,06 ct/ kWp über 13 Jahre Förderlaufzeit. Der einmalige Investitionszuschuss beläuft sich auf höchstens 30% der Gesamtinvestition.

· Klima- und Energiefonds (KLIEN): Die Förderung ist auf Photovoltaik-Anlagen bis 50 kWp begrenzt und beträgt 250 €/kWp für freistehende oder auf dem Dach installierte PV-Anlagen und 350 €/kWp für gebäudeintegrierte Anlagen. Die maximale Fördersumme ist auf 35% der Gesamtinvestitionskosten beschränkt.

· Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG): Durch dieses neu beschlossene Gesetz kann man sich Förderungen in der Höhe von 150 bis 285 €/kWp holen.

Auf Landesebene

In jedem Bundesland gibt es teils unterschiedliche Photovoltaik-Förderungen. Meist handelt es sich dabei um nicht rückzahlbare Investitionszuschüsse von maximal 20-30 % der Gesamtinvestition und liegen zwischen 200 und 250 €/kWp. Eine Kombination von Bundes- und Landesförderung ist häufig nicht zulässig. Erkundigen Sie sich am besten speziell für Ihr Bundesland, um zu erfahren, welche Förderungen für Sie relevant sind.

Auf Gemeindeebene

Manche österreichischen Gemeinden bieten Zuschüsse für private Photovoltaik-Anlagen. Diese sind häufig mit anderen Photovoltaik-Förderungen auf Bundes- und Landesebene kombinierbar. Das muss jedoch im Einzelfall überprüft werden. Erkundigen Sie sich dazu am besten bei Ihrem zuständigen Bürgermeister oder Gemeindeamt.

Wie kann ich eine Photovoltaik Förderung beantragen?

Förderungen für Photovoltaik müssen meist vor dem Anbringen der Anlage beantragt werden. Ist die Solaranlage bereits auf dem Dach, ist es schwierig, nachträglich eine Förderung dafür zu bekommen. Halten Sie sich beim Beantragen einer Finanzierungshilfe an folgende Schritte:

1. Wir raten Ihnen, sich von einem Photovoltaik-Experten beraten zu lassen. Dieser erklärt Ihnen, welche Möglichkeiten bei Ihrem Haus, Halle, Stall, Agrarland usw. überhaupt gegeben sind. Dabei werden Aspekte wie die Sonneneinstrahlung, die Größe der PV-Anlage, die baulichen Maßnahmen, der Energieverbrauch und die zu erwartende Leistung berücksichtigt.

2. Danach können Sie entsprechende Angebote einholen und vergleichen.

3. Im nächsten Schritt sollte die Finanzierung mit der Bank besprochen werden. Banken gewähren oftmals gerne Kredite zum Zweck der Anbringung einer Photovoltaik-Anlage. Welche Bank den besten Kredit bietet und welche Laufzeit für Sie am günstigsten ist, erfahren Sie ganz einfach mithilfe eines Kreditrechners.

4. Ist die Finanzierung geklärt, muss die Gemeinde über das Errichten der PV-Anlage informiert werden.

5. Nun können Sie einen Förderantrag für Ihr Vorhaben stellen. Wird eine Förderung nicht gewährt, können Sie es immer noch bei anderen Förderstellen versuchen.

6. Erhalten Sie eine Förderung, muss die Photovoltaik-Anlage innerhalb der nächsten 12 Monate angebracht werden.

Was unternimmt die Politik zum Ausbau erneuerbarer Energien in Österreich?

Durch das EU Klima- und Energiepaket hat sich Österreich zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 34% zu erhöhen. Das passiert hauptsächlich durch die Subventionen von nachhaltigen Technologien und Energien wie Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie und Geothermie. Im Jahr 2016 konnten so mehr als 30 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Experten bemängeln jedoch, dass jedes Jahr Milliarden Euro in die Förderung fossiler Energien fließen. Dadurch wird nicht nur der Wettbewerb verzerrt, sondern auch der Ausbau von erneuerbaren Energien gehemmt.

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